Leipzig beabsichtigt in den kommenden Jahren das Areal um die ehemalige historische Großmarkthalle Leipzig sowie sich anschließende, weitgehend gewerblich geprägte Flächen, zu einem Quartier verschiedener Nutzungen mit dem Schwerpunkt Gewerbe und einem belebten Gebietszentrum mit urbanem Charakter zu entwickeln. Unser Freiraumkonzept für das Gebiet  folgt dem Prinzip der ‚Lautstärke‘, die von Norden nach Süden abnimmt und einen graduellen Verlauf vom urban geprägten nördlichen Abschnitt um den Kohlrabizirkus und die zunehmend stark begrünte Mitte, bis hin zum erhaltenen Birkenhain südlich der Schlachthofbrücke, aufweist.

Die einzelnen Quartiere werden über eine Freiraumpromenade und eine Individualverkehrs-Ader direkt miteinander verknüpft, mit besonderem Fokus auf den Radverkehr (Fahrradabstellanlagen, selbstbedienbaren Radservice-Stationen inkl. E-Bike-Ladestationen). Die unterschiedlichen Quartiere verfügen alle über eigene, interne Plätze mit einem halböffentlichen und jeweils für das Quartier spezifischen Charakter. Sie können als einzelne Blätter mit engmaschigen Durchwegungen (den Blattadern) und mit Plätzen (den Zellkernen), verstanden werden. Diese Zellkerne werden ausgiebig durch Chloroplaste, dem städtischen Grün, umgeben. Der Erhalt der Bestandsbäume bildete das Leitmotiv zur städtebaulichen Anordnung der Baukörper bzw. ihrer volumetrischen Ausformulierung. Beabsichtigt wird außerdem eine großzügige Verminderung der versiegelten Flächen, bei gleichzeitiger Beibehaltung ausreichender Flächen für uneingeschränkte Nutzungsmöglichkeiten und Flexibilität der vorhandenen Betriebe. Eine ikonische grüne Dachlandschaft, das sogenannte „Leaf“ vervollständigt das Konzept eines erweiterten Grünraums. Die grüne Landschaft soll mit resistenten, stadtklimaverträglichen Baumarten bepflanzt werden und das Schwammstadtprinzip soll großräumig zur Anwendung kommen.